Meissen Tasse mit galanter Szene in Watteau-Manier, um 1770
Porzellan, 1. Wahl, im Boden Schwertermarke, Tasse mit fein modelliertem Asthenkel, plastisch ausgearbeitet und grün staffiert, umlaufend figürliche Szene in feiner Aufglasurmalerei, parkartige Landschaft mit galantem Paar auf einem Felsblock, junger Mann überreicht Blumen, Rückseite mit zarten Streublümchen, Rand vergoldet mit tropfenförmigem Perldekor, Untertasse mit passender figürlicher Darstellung: zwei Herren und eine Dame im höfischen Gespräch vor einem Baum, akzentuiert durch eine vergoldete Rankbordüre, altersgemäß guter Zustand, Tassenboden mit kleinem Brandriss, Tassenrand mit Unregelmäßigkeiten, Tasse H. 6 cm
Die dargestellten Szenen orientieren sich an der sogenannten Watteau-Malerei, benannt nach dem französischen Rokoko-Maler Jean-Antoine Watteau (1684–1721). Seine Darstellung heiterer Feste in idealisierten Gartenlandschaften – die „fêtes galantes“ – wurde zum stilbildenden Vorbild für zahlreiche Meissener Porzellanmaler des 18. Jahrhunderts. Die hier gezeigten höfischen Figuren, die weich fließende Modellierung sowie die differenzierte Landschaftsstaffage sind typisch für die Zeit um 1770. Auch der fein staffierte Asthenkel und die Schwertermarken mit spitz zulaufenden Klingen bestätigen diese Datierung. Solche Tassenensembles zählen zu den gesuchten Beispielen der figürlichen Rokoko-Malerei auf Meissener Porzellan. 360-Grad-Foto auf unserer Webseite.