Zwei Gemmenbroschen mit klassischen Motiven
Metall vergoldet, beide Stücke mit erhaben gearbeiteter Muschel-Kamee, altersgemäß sehr guter Zustand, 1) kleinere Brosche mit fein geschnittener Darstellung der Drei Grazien, plastisch aus der rötlich getönten Muschelschale geschnitten, eingefasst in eine filigran durchbrochene Rahmenfassung mit symmetrischem Perlfries, einfache Nadelung auf der Rückseite, H. 3 cm, 2) größere Brosche mit klassizistischer Frauenbüste im Profil, wohl eine Muse oder Göttin, kunstvoll in mehrlagiger Muschelgemme gearbeitet, montiert in eine floral verzierte Rahmenfassung mit reliefierten Blütenmotiven, rückseitig einfache Nadelung, H. 5 cm
Die beiden Broschen stehen exemplarisch für die im 19. Jh. wiederauflebende Begeisterung für klassische Motive in der Gemmenkunst. Die Darstellung antiker Frauengestalten – von Göttinnen bis zu Allegorien – erfreute sich besonders in der Epoche des Historismus großer Beliebtheit und wurde in Italien wie auch Frankreich in aufwendiger Muschelschnitttechnik umgesetzt. Solche Schmuckstücke galten als Zeichen von Bildung, Geschmack und kulturellem Interesse und waren beliebte Reiseandenken oder persönliche Geschenke.